Hintergrund

»Rest in Peace«, also »Ruhe in Frieden«. Davon leitet sich der Titel des aktuellen Mansfeld&Jensen ab. Aber damit verrate ich sicherlich kein Geheimnis. Namensgebend ist dabei aber auch der Kiesteich im Spandauer Westen, der Große Spektesee.

Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre wurde der See noch bewirtschaftet. Er war zum Ende ein Stück größer als heute und auch tiefer. Die Tiefe von 15 bis 20 Metern, von denen im Buch die Rede ist, stimmen genauso, wie die 8 bis 10 Meter hohen Uferböschungen. Ebenso befand sich am Westufer ein Schrottplatz, auf dem neben dem üblichen Schrott auch etwa 80 bis 100 Grabsteine gelagert wurden. Weshalb die Grabsteine nun ausgerechnet auf dem Schrottplatz lagen, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Falls hier jemand sachdienliche Hinweise hat, die nehme ich natürlich gern entgegen.

Das Geoportal des Landes Berlin, von dem im Buch die Rede ist, ist der sogenannte FIS-Broker. Und dort findet man tatsächlich auch Luftbilder aus den 70er Jahren. Zwar nicht flächendeckend für Berlin, aber manchmal hat man eben Glück, so auch im Fall der Kiesgrube. Auf diesen Luftbildern sieht man recht gut die Ausdehnung der Kiesgrube, den Schrottplatz am Westufer und ebenso, dass die Querung des Bahndammes seinerzeit tatsächlich woanders lag. Eben dort, wo die Straße auch heute noch ‘Übergang’ heißt. Wer sich die Mühe machen und die Adresse abtippen will, kommt über folgenden Link direkt zum passenden Luftbild aus dem Jahr 1974:


[Bildquelle: https://fbinter.stadt-berlin.de/luftbilder/1974/1974_10_6_823_pan.jpg

Und als Vergleich hier noch das Luftbild aus dem Jahr 1979:


[Bildquelle:
https://fbinter.stadt-berlin.de/luftbilder/1979/1979_10_6_473_pan.jpg]

Auf dem zweiten Bild sieht man schon den heutigen Bahnübergang, sowie deutlich flachere Uferabschnitte. Der Schrottplatz sieht da auch schon etwas ausgedünnt aus, wann er jedoch komplett verschwunden ist und der heutigen Straße ‘Am Kiesteich’ weichen musste, weiß ich leider nicht.

Hintergrund

Gleich vorweg, der Spoilerhinweis bezieht sich auf einige Teile des Buches. Allerdings nur soweit, als dass im Buch eben auch tatsächliche Vorkommnisse erwähnt werden. Diese Seite hier soll lediglich noch ein wenig mehr ins Detail gehen. Wer hier allerdings HInweise auf den Mörder erwartet, wird wohl enttäuscht werden. 😉

Während der Zeit der deutschen Teilung verlief die Grenze tatsächlich noch anders, als es die heutige Stadtgrenze vorgibt. So waren bspw. die Tiefwerder Wiesen tatsächlich Gebiet der DDR, die jedoch keinerlei Hoheitsrechte geltend machte. Schon allein, weil deren Durchsetzung recht schwierig gewesen wäre. Die Briten verfügten derweil, das keinerlei Amtshandlungen Westberliner Dienststellen auf diesem Gebiet vorzunehmen sind, um hier Konflikten aus dem Weg zu gehen.

In den 60er Jahren entstand dann die Laubenkolonie, was Probleme mit dem benachbarten Wasserschutzgebiet machte. Deshalb wurden dann von der britischen Militärverwaltung zumindest Maßnahmen erlaubt, die Gefahren für das Bau- und Gesundheitsrecht abwehren sollten. Allerdings mit einer Einschränkung, betreten werden durfte das Gebiet dazu nicht.

Auch der so genannte Seeburger Zipfel war lange ein Problem, denn wie im Buch beschrieben, gab es hier Probleme mit der Zufahrt zu Gatow und Kladow. Der Tagesspiegel hat dazu mal ein nettes Foto veröffentlicht, auf der der Grenzverlauf und damit der “Zipfel” gut zu erkennen sind.

Im Jahre 1980 fand dann ein umfassender Gebietsaustausch statt, bei dem dann der “Zipfel” an Berlin ging. Nur die Tiefwerder Wiesen, die durch die DDR in diesem Rahmen als Tauschobjekt angeboten wurden, wollte der Westen nicht haben. Sie blieben also bis zum Ende der DDR deren Eigentum und gingen erst mit dem Einigungsvertrag unter Berliner Verwaltung. Sicherheitshalber gab es dazu noch eine Protokollnotiz, die darauf verwies, dass fortan die Berliner Grenzen – mit einigen Ausnahmen – durch das Preußische „Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin” vom 27. April 1920 bestimmt werden.

Dies war natürlich ein dankbarer Stoff um darum eine kleine, natürlich mit etwas Fiktion garnierte, Geschichte zu stricken. 🙂